Themenspezial

Nein, Nein und nochmals Nein!

Wir wählen! NICHT die AfD!

Eine Positionierung gegen die AfD ist in der katholischen Jugendverbandswelt nichts Neues. Schon länger werden Vertreter*innen der rechtsextremen Partei von Podiumsdiskussionen und Veranstaltungen ausgeschlossen und explizit nicht eingeladen [1]. Mit Blick auf die anstehenden Wahlen kam eine Thematisierung der verbandsinternen Auseinandersetzung mit der AfD auf der diesjährigen KjG-Bundeskonferenz erneut auf. Dort wurde der Antrag „Wir wählen! NICHT die AfD!“ beschlossen und die Diözesanverbände hatten den Auftrag, diesen Antrag mit in ihre Gremien zu nehmen. Im September startete dann bundesweit eine öffentlichkeitswirksame Aktion, bei der sich Diözesanverbände, Regionen und Pfarreien klar positionierten.

Aber warum ist es eigentlich so essentiell, dass wir als Katholische junge Gemeinde unsere Position zur AfD so deutlich machen?

„Aus unserem Selbstverständnis als Jugendverbandler*innen stellen wir uns gegen rechtsextreme Positionen und verstehen den Kampf gegen rechts und den Einsatz für eine vielfältige Gesellschaft als unsere demokratische Pflicht. Eine passive Haltung gegenüber der AfD widerspricht dem.“ [2]

Die AfD ist eine Partei, die ihren z.T. rechtsextremen Mitgliedern bewusst eine Bühne bietet. Unter diesen Rechtsextremen finden wir z.B. Menschen wie Alexander Gauland oder Tino Chrupalla – beides Spitzenpolitiker und Köpfe der AfD. Laut Verfassungsschutz gibt es unter den rund 35.000 Mitgliedern mittlerweile mindestens 7.000 Rechtsextreme – eine Entwicklung neuer Höchstzahlen, zu der die AfD auch gesamtgesellschaftlich beiträgt [3]. Die AfD ist maßgeblich an einer Werteverschiebung in der Bevölkerung beteiligt. Indem sie menschenverachtendes, diskriminierendes und rechtsextremes Verhalten in die Öffentlichkeit bringt, verschieben sich die Grenzen innerhalb der Bevölkerung – hin zur Gesellschaftsfähigkeit von rechtem Denken und rechtsextremen Taten.

„Im Zentrum der rechtsextremistischen Vision stehen ein aggressiver Nationalismus, ein rassistisches Verständnis des Volkes, eine gewaltbereite Fremdenfeindlichkeit, die Ablehnung der Meinungsfreiheit und der Vielfalt von Lebensformen sowie die Abwertung der bestehenden Akteur:innen und Institutionen – etwa des Rechtsstaates oder des Parlaments. Hinzukommen kann eine […] Verharmlosung des Nationalsozialismus.“ [4]

Wir sehen es als unsere christliche und moralische Pflicht, uns entschieden gegen rechtsextreme Gesinnungen zu positionieren – gar aktiv dagegen vorzugehen. Hierzu gehört auch, uns klar von einer Wahl der AfD bei der kommenden Bundestagswahl abzugrenzen. Auch sehen wir es als unsere Pflicht an, für Menschen einzustehen, aufzustehen und laut zu sein, die unter der AfD und den bereits genannten Konsequenzen ihres Zuspruchs leiden müssen. Menschen, die u.U. kein Stimmrecht haben wie auch Menschen, die aus vielerlei Gründen diesen Kampf gegen rechts nicht kämpfen können.

Wir sprechen mit den Worten „Wir wählen! NICHT die AfD!“ und dem damit verbundenen Antrag keine Wahlempfehlung aus, sondern stellen klar unser Selbstverständnis als Katholische junge Gemeinde heraus. Wir sind kein Platz für Diskriminierung, Respektlosigkeiten, Hass, Gewaltbereitschaft sowie Menschen- und Demokratiefeindlichkeit. Wir stehen für eine vielfältige, weltoffene Gesellschaft ein, in der wir leben möchten.

– Ina Neumann

 

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