KjG KölnVerbandsleben

Interview mit Philipp

»Die KjG soll sich bewusst bleiben, was für ein groß­artiger und wichtiger Ort sie für junge Menschen ist!«


Philipp, wie bist Du zum Job des Diözesanleiters gekommen?
Ich bin von Kindheit an KjG’ler gewesen, in St. Kosmas und Damian in Köln-Pulheim. Nach einigen Aufgaben auf Regionalebene war ich im Studium und Berufsbeginn gar nicht mehr so eng im Jugendverband unterwegs. Peter Otten, bei dem ich in meiner Ausbildung zum Pastoralreferent Praktikant gewesen bin, hat mich dann kurz vor dem Ende seiner Amtszeit dem Wahlausschuss empfohlen. Ich habe mich über die Anfrage damals sehr gefreut!

Welche Erinnerungen hast Du noch an Deine Diözesan­konferenz, auf der Du gewählt worden bist?
Anspannung, Nervenkitzel, Euphorie! Und ganz konkret: Meine Wahlpatin Katha hat mich damals bei der Party am Samstagabend vor der Wahl irgendwann ins Bett geschickt. Das war sehr gut.

Was waren die prägendsten Themen in Deiner Zeit als Diözesanleiter?
Vorweg: Neben den Themen war mir immer sehr wichtig, dass die KjG der Ort ist, an dem Kinder und Jugendliche ihre Freiräume gestalten können. In kirchenpolitischen Themen haben wir natürlich die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Bistum eng begleitet und kommentiert. Das hat viel Kraft und Energie gekostet. Natürlich stand auch das Thema Geschlechtergerechtigkeit im Fokus. Das Tollste ist, dass wir es schaffen, jungen Menschen Sorge und Angst zu nehmen, falsch, anders oder nicht willkommen zu sein.

Und was hast Du in Deiner Zeit als Diözesanleiter geschafft?
An vielen Punkten war es wichtig, Dinge ins Wort zu bringen und Gedanken zu sortieren. Die KjG kann das Thema Geschlechtergerechtigkeit mittlerweile als Label beanspruchen. Wir sind ein Ort, der sehr intensiv daran arbeitet, dass hier alle willkommen sind.

Zwei krasse Beispiele sind die Kritik am Interview mit dem Trärchen und die Anfeindungen gegen die Kinderstadt zum Thema Geschlechter­offenheit seitens des Bistums – da habe ich nicht klein beigegeben.

Welches Ereignis bleibt Dir in Erinnerung?
Ich denke ja gerade viel zu­rück – neben Kinderstädten und Großevents habe ich viel an wunderbare und erfolg­reiche Vernetzungstreffen und DA-Wochenenden denken müssen, wo wir in Haus Sonnenberg an den Dingen gearbeitet haben, die uns gerade bewegen und wo wir Freiräume für Kinder und Jugendliche gestaltet haben.

Was waren die größten Her­ausforderungen für Dich in der Zeit als Diözesanleitung?
Das war auf jeden Fall die Zeit, als Lena und Vanessa krank waren und wir einfach wenige Menschen in der DL gewesen sind. Das war damals einfach viel, aber es war nicht schlimm – weil diese Situation von vielen mitgetragen wurde.

Ich persönlich habe viele Federn gelassen im gesamten Themenkomplex der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs – wir sind ja Expert*innen für die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen und dann müssen wir meiner Meinung nach auch diejenigen sein, die den Bedarf formulieren. Das kollidiert immer wieder mit der Haltung des Bistums, uns zu sagen, was für uns gut sei.

Was soll von Deiner Arbeit bleiben?
Die KjG soll sich bewusst bleiben, was für ein großartiger und wichtiger Ort sie für junge Menschen ist! Für mich ist es immer wieder ein Stück vom Himmel und ein Stück vom Glück, was bei der KjG spürbar und greifbar wird. An vielen Stellen entspricht das, was wir machen, dem, das Jesus meint, wenn er vom Reich Gottes spricht. Das sollte die KjG noch mehr und weiter als Anspruch an sich haben.

Was kommt für Dich danach?
Ein Aufbruch in eine neue Zeit, von der ich noch nicht genau weiß, wie sie aussehen wird.

Zum Abschluss noch ein paar kurze Fragen an Dich: Was war das schlechteste Essen, das Du jemals in Haus Altenberg gegessen hast?
Kirchererbsen Curry.

Was war das beste Kostüm bei der Altweiber-Party* im Verbändehaus?
Lena war mal als Universum verkleidet. Mehr geht nicht. Man kann vieles sein, aber das Universum, das muss man erstmal bringen!

Was war Deine kürzeste Nacht auf einer KjG-Veranstaltung?
Buko 2018. Stichwort: Bermuda-Dreieck.

Welches Getränk symboli­siert Deine DL-Zeit als Getränk?
Das ist auf jeden Fall ein frischgezapftes Kölsch. Wenn man die Oberlippe in den Schaum tunkt, dann bekommt man richtig Bock, das ganze Ding einfach leer zu machen.

— Das Interview führte Kai Regener

 

*Anm. der Redaktion: Für alle Kölner*innen heißt es Wiever­fastelovend!

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