KjG KölnVerbandsleben

Tschüss, Mister Kinderstadt!

Ein paar Worte zum Abschied von Christoph und ein riesen Dankeschön von uns.


Nach knapp 16 Jahren als Bildungs­referent für die Schulungsarbeit verlasse ich nun zum Ende des Jahres die KjG und es gilt, Abschied zu nehmen. Abschied von den Kolleg*innen in der Diözesanstelle und meinem Arbeitsplatz in Büro 12 und Abschied von einer Arbeit, die ich oft gar nicht als Arbeit, sondern eher als Privileg erlebt habe. Wer darf schon im Rahmen seiner Arbeit an Spielen mit Gummihühnern oder Fahrradschläuchen tüfteln oder sich den Kopf darüber zerbrechen, welches Motiv nun wirklich eine Mordgeschichte rechtfertigen würde?

Neben den vielen kreativen Freiräumen habe ich es immer geliebt, rauszufahren und die KjG-Pfarreien und -Regionen zu besuchen. Egal, ob es nur darum ging, ein spielerisches Team-Training durchzuführen, einen Konfliktfall zu klären oder sich mit dem Thema sexualisierte Gewalt zu beschäftigen.

Ich bin immer auf Menschen und Gruppen gestoßen, die wahnsinnig engagiert und sozial kompetent waren und mich mit großer Offen- und Herzlichkeit empfangen haben. Von Windhagen bis Velbert, von Rupperath bis Wupperal – überall habe ich nette, junge Menschen erlebt, die sich gefreut haben, mich zu sehen und interessiert waren, sich mit den Inhalten, die ich dabei habe, aus­einanderzusetzen. Wenn das kein Privileg ist!

Darum möchte ich hier und jetzt, mich bei allen KjGler*innen im Diözesanverband Köln bedanken und den Menschen in diesem Verband meinen Respekt zollen.

Ich kenne keinen anderen Verband (übrigens auch keinen anderen KjG-Diözesanverband), in dem sich Menschen mit solcher Ernsthaf­­tigkeit und Leidenschaft dafür einsetzen, völlig verrückte Aktionen zu organisieren. Sei es die 1. Deutsche Gummihuhngolf Meisterschaft 2012 im Jugendpark Köln, oder zahlreiche Zickezacke Hühnerkacke-Spielaktionen mit so großartigen Titeln wie Chicken Wars – Möge das Huhn mit dir sein oder Ben Huhn und das alte Rom.

In ganz besonderer Erinnerung werden mir die fünf KjG-Kinderstädte bleiben, die ich mit organisieren durfte und für die wir – wie ich finde zurecht – mehrere Preise gewonnen haben.

Dieses Projekt ist wirklich einmalig und in dieser Form wahrscheinlich auch nur in der KjG möglich. Wo sonst gibt es rund hundert Helfende, die freiwillig und ehrenamtlich bereit sind, eine Woche lang mit einem Minimum an Schlaf auszukommen, Tonnen an Material herumzukarren, ihren halben Hausstand mitbringen und mit wahnsinniger Detailverliebtheit und einer großen Spielfreude eine richtige kleine Stadt zum Leben erwecken und 200 Kindern ein Erlebnis schenken, das diese noch lange in Erinnerung behalten werden? All dies durfte ich miterleben und mitgestalten und dafür bin ich voller Dank – für die KjG und vor allem für die vielen Ehrenamtlichen die diesen Verband so besonders machen.

Doch alles hat seine Zeit und ich hatte das Gefühl, dass meine Zeit in der KjG sich dem Ende nähert. Einfach, weil ich Lust hatte, nochmal etwas ganz Neues zu wagen und auch, um den Platz freizumachen für eine Person mit neuen Ideen und Impulsen.

Seit Anfang November arbeite ich nun bei einer Fachberatungsstelle in Bergisch Gladbach im Bereich Prävention sexualisierter Gewalt. Ein Themenfeld, das ich auch in der KjG schon lange bearbeitet habe und das mir mit den Jahren immer wichtiger geworden ist. Deshalb freue ich mich sehr auf die neuen Aufgaben und Herausforderungen in meiner neuen Stelle und merke schon jetzt, dass – bei allem Wehmut – meine Entscheidung die Richtige war. Und mit 47 Jahren ist es ja vielleicht auch Zeit, mal einen echten Erwachsenen-Job zu machen.

— Christoph – The Master of Games & Mister Kinderstadt – Sonntag

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