Verbandsleben

50 Jahre KjG

„Einmischen, Gesellschaft gestalten, Mund aufmachen!“ Mit diesen Worten fasste Heijo Heidemann, Geistlicher Leiter der KjG im Diözesanverband von 1976 bis 1983, die Aktivitäten des Jugendverbandes in den Anfangsjahren nach dessen Gründung zusammen. Neben Heidemann waren viele ehemalige Diözesanleiter*innen und Regionalleiter*innen der Einladung nach Altenberg gefolgt, gemeinsam den 50. Geburtstag des Jugendverbandes zu feiern.

Dass eine große Jubiläumsfeier im Corona-Sommer 2020 überhaupt stattfinden konnte, stand lange in den Sternen, betonte im Begrüßungswort der jetzige Geistliche Leiter, Philipp Büscher. Umso größer war bei allen geladenen Besucher*innen und Organisator*innen die Freude darüber, dass unter den gegebenen Umständen dennoch eine würdige Feier stattfinden konnte. Im Zentrum des Treffens stand der Austausch über Themen und Menschen, die die KjG in den letzten 50 Jahren begleitet, gestaltet und geprägt haben. Dazu trug positiv bei, dass aus allen Jahrzenten der Kölner KjG-Zeit Personen angereist waren, die im Verband Leitungsfunktionen inne hatten oder haben und somit Wissen über Vergangenes und Aktuelles mitbrachten. Die einzelnen Programmpunkte der Veranstaltung sorgten dafür, dass dieses Wissen ausgetauscht und vernetzt werden konnte.

Im Austausch und in Berichten wurde immer wieder deutlich, dass sich die Themen, mit denen sich die KjG in den letzten Jahrzehnten beschäftigt hat, wenig verändert haben; ob Atomkraft, Kindermitbestimmung oder Rassismus – immer stand und steht im Vordergrund, die Welt zu einer Gerechteren zu machen. Und auch das Credo dahinter ist seit Gründung der KjG das Gleiche: Kindern und Jugend eine Stimme geben, in Kirche und Gesellschaft. Dies wurde sowohl in Berichten der Urmütter und Urväter der KjG deutlich als auch aktueller Verbandsmitglieder. Dass diese Einstellung nicht immer mit der des Bistums übereinstimmt, war dabei unüberhörbar. Meinungsverschiedenheiten seien demnach auch schon in der Auseinandersetzung mit Kardinal Höffner aufgetreten. Dennoch sieht sich die KjG auch heute als „Zuhause innerhalb der Kirche für alle Kinder und Jugendliche“, wie Lena Bloemacher, aktuelle Diözesanleiterin, betonte.

Der Wunsch nach weiteren 50 Jahren KjG wurde in allen Reden und Grußworten deutlich – und ebenso im Motto „Wir. Machen. Weiter.“! Ebenso deutlich wurde auch, dass das Besondere an der KjG ist, dass hier Politik, Gesellschaft und Kirche im Kleinen nicht nur für Kinder und Jugendliche gemacht wird, sondern von und mit Kindern und Jugendlichen. Insofern passte das Eingangswort von Diözesanleiter Noah Herschbach in doppelter Weise: In der KjG wird „das Zepter, die Verantwortung, die Flamme der jungen Generation“ eben nicht nur im Sinne der Fortführung des Verbandes weitergegeben, sondern auch im Sinne der aktiven Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Aus diesem Grund entscheiden in der KjG seit 50 Jahren nicht Erwachsene, sondern die junge Generation. Ihr gilt Engagement, damit dies auch in 50 Jahren noch so ist.

— Kai Regener

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