Heute startet ein weiterer Tag in der Kinderstadt. Mein Wecker klingelt um 7:15 Uhr, was definitiv zu früh ist. Aber unsere Gruppe mit lauter und viel zu „Guter Laune“– Musik zu wecken, lassen ich und meine Teampartnerin uns nicht nehmen. Dann startet das Rennen: Wer ist zuerst fertiggemacht, wir oder die Kinder?
Mit einem leckeren Frühstück starten wir alle gestärkt und motiviert in das Kinderstadt-Leben! Ach warte – noch „kurz“ die Schuhe umziehen und dann erst einmal Anstehen an der Agentur für Arbeit. Ich darf mich glücklicherweise an dieser etwas chaotischen Schlange vorbeidrängeln, um meinen Betrieb in der Kinderstadt parat zu machen.
Nachdem die ersten Kinder den Betrieb für sich erobern, wird erst einmal gebrainstormed. Der heutige Plan der Kinder – eine Zirkusaufführung in Kooperation mit dem Theater. Alles klar, dann wird geübt, geklettert und gezaubert. Manchmal frage ich mich, was genau mein Job hier ist, wenn die Kinder mir erzählen, dass sie seit Jahren in der Zirkus AG sind und ich mir jetzt auch gerne einen Kaffee holen gehen dürfte 😉 Aber das lasse ich mir nicht zweimal sagen – also erkunde ich ein wenig das Leben in der Kinderstadt und lasse mich von meiner Gruppe mit der Endaufführung überraschen.
Und dann gibt’s nach einer Menge Waffeln, Pizzen und Brötchen aus der Kinderstadt endlich Mittagessen. Also Gruppe zusammentrommeln, Schuhe wechseln und Essen gehen.
Danach geht das Spiel von vorne los: Das Leben in der Kinderstadt geht weiter und beim Schreinern, Schneidern, Malen und Backen verfliegt die Zeit.
Am Abend verwandelt sich die ganze Kinderstadt noch in einen großen Rummel. Dort gibt es von Dosenwerfen über Popcorn und einer Hüpfburg sogar noch eine 3D Achterbahn und eine Geisterbahn. Den Kindern diese Erlebnisse ermöglichen zu können, macht mich sehr glücklich.
Mit einer Traumreise verabschieden wir unsere Gruppe in die Nacht und uns in die abendliche Leitungsrunde. Ich bin immer wieder fasziniert, die Geschichten von den anderen Helfer*innen zu hören, da am Tag so unfassbar viel passiert und man trotzdem noch längst nicht alles miterlebt. Nach einem super Mitternachtssnack und einer Runde Spikeball falle ich müde aber sehr zufrieden auf die Luftmatratze.
— Luzi Lindner