Schwerpunkt

Kinderstadtkirche ist ein Ort ohne Hierarchie, alle waren Chef.

Kinderstadtkirche – das ist ein Ort der Ruhe und Entspannung.

Wenn draußen zu viel los ist und Du Ruhe brauchst, ist das der Place-to-be. Ab ins Sitzkissen, Kopfhörer auf, Hörspiel oder Bibelgeschichten auf die Ohren, Blick in den Sternenhimmel oder aufs auszumalende Mandala – oder einfach Augen zu. Dieses Angebot wurde die ganze Woche über zu allen Zeiten gut genutzt, manchmal war kaum noch Platz bei uns. Wo andere Kirchen dicht gemacht werden, könnte die Kinderstadtkirche vielleicht sogar ein Größenupdate vertragen.

Kinderstadtkirche ist auch der Ort zum Beten.

Schon direkt am ersten Abend – aber auch immer wieder an den Folgetagen haben Kinder ihren Dank und ihre Bitten an Gott formuliert und Kerzen entzündet. Für die Oma in der Ukraine, ein Dank für die tolle Familie, die man hat …

Kinderstadtkirche ist auch ein Ort der Gestaltung.

Des Kirchraums, der liturgi­schen Angebote für die gesamte Stadt. Schon am Montagmorgen wurde innerhalb von einer Stunde ein Gottesdienst auf die Beine gestellt, Werbung und Musik wurden organisiert, Texte geschrieben, in Gemeinschaft gefeiert. Während der Woche kamen immer mehr Anfragen zu Freundschafts- und Betriebssegnungen, die mit großer Ernsthaftigkeit vorbereitet und durchgeführt wurden. Dienstkleidung konnte dabei ge­tragen werden, war aber auch kein Muss. Vielmehr ging es den Seelsorger*innen um die Inhalte der litur­gischen Angebote als um das Tragen schicker Gewänder.

Freie Momente wurden immer wieder genutzt, um den Kirchraum weiter zu verschönern und eigene Elemente ein­zubringen.

Kinderstadtkirche ist ein Ort ohne Hierarchie, alle waren Chef.

Die Entscheidungen wurden gemeinsam getroffen, Aufgaben im Gottesdienst und bei Segnungen gleichmäßig auf alle verteilt. Das Geschlecht oder Alter haben dabei gar keine Rolle gespielt, das Verhältnis von Jungen und Mädchen war in etwa ausgeglichen. Und doch muss ich hier sagen: Ein paar Zeitslots wurden nur von einzelnen Mädchen belegt, die sich an keiner Stelle die Butter vom Brot haben nehmen lassen. Hier war ganz klar: „Ich weiß, wie das geht und mache das alleine.“ Und wie sie den Laden im Griff hatten und alleine gerockt haben! Weil sie die Freiheit hatten! Ach, würde sich das Mutterschiff doch etwas davon abschauen, anstatt Angst davor zu haben. Was für ein Gewinn das wäre. Für uns alle.

— Anna Andrick

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